Review: 27. Filmfest Dresden (Regionaler Fokus 2: Mitteldeutsche Filmnacht)

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Wir hatten gestern die Ehre, bei dem 27. Filmfest Dresden (Regionaler Fokus 2: Mitteldeutsche Filmnacht) im Kleinen Haus, Glacisstraße 28 in 01099 Dresden, dabei zu sein, wo 8 Kurzfilme aus unterschiedlichen Genres und mit verschiedensten Themen gezeigt wurden. Hier unser kurzes Review:

//UNTERWEGS
Meng Chang, Deutschland 2014, 3:22 Minuten, Animationsfilm
Ein sehr schönes und filmisch darstelltes Selbstportrait der Künstlerin, welches den schweren Weg zur Selbstkenntnis als Schwarz-Weiß-Animation darstellt. In der kurzen Zeit der Aufführung fesselte Meng Chang das Publikum mit den verschiedensten Darstellungen der vielen Etappen, bis man den für sich richtigen Weg findet.

//NEVERLAND NOW
Georg Pelzer, Deutschland 2015, 19:20 Minuten, Spielfilm
In diesem groß aufgefahrenen Film des sympathischen und voller Redelust steckenden Georg Pelzer ging es um 2 Studentinnen, welche auch die besten Freundinnen sind, und die Lust, aus dem öden Leben auszubrechen, was erst euphorisch startet und am Ende aus dem Ruder läuft. Sehr gute schauspielerische Leistung der Darsteller, sehr viele Emotionen, ein mit sehr viel Aufwand betriebenes Projekt – auf jeden Fall sehr lohnenswert.

//THE JOURNEY OF THE BEASTS
Sebastian Linda, Deutschland/Indonesien 2014, 30:00 Minuten, Spielfilm
Der Traum eines jeden Skaters von Jung bis Alt: Skateboarden mit Freunden am anderen Ende Welt an den wahrscheinlich außergewöhnlichsten Spots. Dargestellt wurde dies in wunderschönen Bildern, welche nicht nur die unberührte Natur, sondern auch begeisterungsfähige Einwohner Indonesiens, von Klein bis Groß, zeigt. Sebastian Linda hat ein kleines Meisterwerk zwischen Dokumentar- und Imagefilm geschaffen, er ist zurecht der gestrige Sieger des Abends gewesen. Glückwunsch!

//BOWOB
Tim Romanowsky, Deutschland 2013, 5:50 Minuten, Animationsfilm
Ein Haus, eine Kiste und eine bizarre Welt mit absurden Szenen und Kreaturen, ein Animationsfilm voller Farben und teilweisen vielen Fragen beim Publikum. Tim Romanowsky ließ mit seiner Arbeit dem Zuschauer vieles offen, wo sich jeder selbst Gedanken machen und seine eigenen Erkenntnisse sammeln sollte.

//BLAUE PERLE (BLUE PEARL)
Jana Schulz, Deutschland 2014, 11:28 Minuten, Experimentalfilm
Dieser Film von Jana Schulz spielte in einem ehemaligen Leipziger Club mit dem Namen „Blaue Perle“, wo der Tanz als universelle Sprache mit verschiedenen Blickwechseln, untermalt mit Geräuschen von Spielautomaten und verschiedenen Farbwechseln der Beleuchtung, dargestellt wurde. Die Künstlerin ließ jedem offen, was dieser als Aussage dem Film entnimmt. Dieser war wohl der beim Publikum umstrittenste Kurzfilm, welcher dennoch mehr Punkte hätte verdient gehabt.

//GERMANY ILU OLOKIKI
Maria Kindling & Malte Fröhlich, Deutschland 2013, 9:38 Minuten, Dokumentarfilm
Sehr gut wurde dargestellt, wie es Asylbewerbern im Harzer Örtchen Vockerode ergeht und mit welchen Problemen, von Unterkunft über fehlender Arbeit und ohne Deutschkurse bis hin zu fehlender Toleranz der Einwohner, diese zu Kämpfen haben. Wir haben nach der Veranstaltung das Gespräch in geselliger Runde mit Maria Kindling, Malte Fröhlich und 2 der 3 Protagonisten des ausdrucksstarken Filmes gesucht. Unserer Meinung nach sollte dieser Film nicht nur den Bewohnern von Vockerode, sondern auch in vielen deutschen Städten gezeigt werden, um das Prozedere der Asylpolitik zu veranschaulichen. Die Macher des Dokumentarfilmes haben sich den Applaus verdient!

//STILL LIFE
Johannes Krell & Florian Fischer, Deutschland 2014, 11:42 Minuten, Dokumentarfilm
Bei dieser Aufführung handelte es sich nicht um den typischen Dokumtarfilm, was der Anfang vermuten ließ, sondern handelte sich um eine mit starken Bildern dargestellte Natur im schönen Harz, teilweise mit echten Tieren und Urtönen, aber auch mal nur Requisiten wie ausgestopften Tieren. Wir dürfen auf jeden Fall gespannt sein, wie der neue Dokumentarfilm der beiden Macher, Johannes Krell und Florian Fischer, ausschauen wird.

//ESSEN – STÜCK MIT AUFBLICK (EATING – PIECE WITH UP EYE VIEW)
Peter Böving, Deutschland 2013, 10:00 Minuten, Animationsfilm
Der einzige nicht fremdfinanzierte Film des Abends überzeugte mit viel Witz und Charme, dargestellt mit Knete und Lego-Bausteinen. Ein sehr schön inszenierter Kriminalfall mit viel Wortspielerei, hier war der Zuschauer definitiv aufgefordert, richtig hinzuhören und -zusehen um nicht den Anschluss zu verpassen. Ein gelungenes Projekt des Allrounders und Autodidakten Peter Böving, von welchem wir gern mehr sehen wollen.

mf/dre

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